Gesundheit ist etwas, das wir über alles andere stellen sollten. Aus diesem Grund gibt es zum Beispiel so viele Vorschriften für Lebensmittel, und die Verbesserungen im Gesundheitswesen haben so sehr zur Erhöhung der Lebenserwartung beigetragen. Die meisten Menschen glauben jedoch, dass das Leben früher viel gesünder war, weil es keine industrielle Umweltverschmutzung gab, wie es sie heute gibt. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass es nicht so idyllisch war, vor allem in städtischen Gebieten. Das Leben in den Städten wird heute zwar als angenehm empfunden, aber das war es vor nicht allzu langer Zeit auch nicht.
Es gab noch einen anderen Grund, warum fast jeder Adlige ein Landhaus besaß, und zwar nicht nur, um vor anderen anzugeben. Zuvor waren die Städte, vor allem im Sommer, praktisch unbewohnbar. Erstens gab es noch keine Kanalisation. Dies ist eine relativ moderne Erfindung, und obwohl die Grundlagen dafür bereits im Mittelalter gelegt wurden, verfügten die meisten Städte und Dörfer noch nicht über eine solche. Aber was bedeutete eine Kanalisation? Ganz einfach, dass die Menschen die Abwässer aus ihren Geschirrspülern und Toiletten auf eine andere Weise entsorgen mussten.
Natürlich kann man sich leicht vorstellen, wie es stank, vor allem im Sommer. Außerdem wurden die Wagen und Karren von Pferden und Ochsen gezogen. Und diese Tiere waren dafür bekannt, dass sie sich nicht zu schade waren, das Nötige zu tun, selbst wenn sie unterwegs waren. Infolgedessen waren die Straßen voll von Heuschrecken. Das war natürlich auch nicht gerade förderlich für das Gesamtaroma und die Gesundheit der Bewohner. In einer solchen Umgebung ist es kein Wunder, dass Krankheiten und Parasiten aller Art gedeihen. Das ist vor allem der Grund, warum Menschen, die mit Pferden und Rindern arbeiten, ständig dazu angehalten werden, sich gegen Tetanus zu impfen. Mit anderen Worten: Diese Umgebung war nicht so gesund, wie wir vielleicht denken.